Decarboxylierung – Schritt-für-Schritt Anleitung

Decarboxylierung: Was bedeutet der Begriff?

Decarboxylierung, auch Dekarboxylierung geschrieben und de-carb-OX-yl-ier-ung ausgesprochen, ist ein Prozess, der die psychoaktiven Verbindungen in der Cannabispflanze aktiviert, so dass der Konsum der Pflanze zu einem Gefühl des Rausches führt. Die Cannabispflanze enthält THCA, das an sich nicht high macht; stattdessen muss THCA in THC umgewandelt werden, um die psychoaktiven Wirkungen von Cannabis zu erleben. Die häufigste Methode, dies zu erreichen, ist die Verwendung von Hitze, sei es die Flamme eines Feuerzeugs, der Zerstäuber eines Vape-Pens, eine Taschenlampe mit einem Dab-Rig oder ein Ofen beim Kochen von Esswaren. Das THCA in der Pflanze hat einen zusätzlichen Carboxylring in seiner chemischen Struktur, und wenn es erhitzt wird, wird dieser Ring entfernt. Dieser Prozess wird als "De-Carboxylierung" bezeichnet und ist der Ursprung des Namens.

Wie genau läuft die Decarboxylierung ab?

Für den Decarboxylierungsprozess sind sowohl Wärme als auch Zeit erforderlich. Hohe Temperaturen, wie sie beim Rauchen oder Verdampfen von Marihuana erreicht werden, führen zu einer sofortigen Decarboxylierung der Verbindungen in der Pflanze, so dass sie sofort für die Aufnahme durch den Körper verfügbar werden. Nach der Ernte von selbst angebautem Cannabis muss die Pflanze zunächst trocknen und dann aushärten, bevor eine Decarboxylierung stattfinden kann. Da Sauerstoff beim Decarboxylierungsprozess eine Rolle spielt, kann die Aufbewahrung von Cannabis in einem luftdichten Behälter dazu beitragen, die Geschwindigkeit der Decarboxylierung zu verringern, um die Wirksamkeit und Frische des Cannabis zu erhalten.

Warum die Decarboxylierung für Lebensmittel, die verzehrt werden können, wichtig ist

Um die psychoaktive Wirkung von Cannabis in irgendeiner Form zu erfahren, muss zunächst eine Decarboxylierung stattfinden. Beim Verzehr von Esswaren wird keine Hitze verwendet wie beim Rauchen eines Joints oder bei der Verwendung eines Vape-Pens; dennoch muss der Decarboxylierungsprozess stattfinden, bevor die Essware verzehrt werden kann, um das darin enthaltene Cannabis zu aktivieren. Bei der Herstellung von Esswaren werden die Knospen häufig decarboxyliert, indem sie zunächst in einem Ofen bei hoher Temperatur geröstet und dann in einem Medium wie Butter oder Öl aufgegossen werden. Der daraus resultierende Aufguss wird für die Herstellung verschiedener Köstlichkeiten verwendet, darunter Brownies, Kekse und Süßigkeiten, ohne darauf beschränkt zu sein. Es ist wichtig, das THC in den Knospen zu aktivieren, indem man sie zunächst im Ofen backt, bevor man sie zu einem Aufguss verarbeitet. Auf diese Weise kann das THC in den Aufguss und dann in das Lebensmittel übergehen.

Welche Temperatur ist erforderlich, damit die Decarboxylierung stattfinden kann?

Mit 40 - 60 Minuten bei einer Temperatur von 105 - 130 Grad Celsius werden die bestmöglichen Ergebnissen erziehlt. Die Temperaturen, bei denen die Decarboxylierung der verschiedenen Cannabinoide beginnt, sind jedoch nicht alle gleich. Temperaturen in der Nähe von 115 Grad Celsius sind für die Decarboxylierung von THCA, auch bekannt als die Produktion von THC, notwendig. Je höher du die Temperatur drehst umso kürzer dauert der Gesamtprozess. 

Achte darauf, dass das Cannabis nicht zu lange oder zu stark erhitzt wird. Denn dann findet neben der gewünschten Decarboxylierung auch eine unerwünschte Oxidation statt, die auch als Verlust von THC bekannt ist. 

Unterschiedliche Cannabinoide, unterschiedliche Temperaturen beim decarboxylieren:

• Verschiedene Cannabinoide beginnen die Decarboxylierung jedoch bei unterschiedlichen Temperaturen. Für die Decarboxylierung von THCA, aus der THC entsteht, ist eine Temperatur von etwa 115 °C erforderlich.
• Um CBDA in CBD umzuwandeln, musst du den Ofen auf mindestens 140 Grad Celsius erhitzen, dann das Cannabis in den Ofen legen und es dort etwa eine Stunde lang stehen lassen.

Bei Esswaren wird der Decarboxylierungsprozess bei einer niedrigeren Temperatur und über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Cannabinoide und Terpene während des Ziehvorgangs unverändert bleiben. Terpene sind flüchtige Verbindungen, die, wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt werden, verdampfen und verschwinden, wobei möglicherweise unangenehme Gerüche zurückbleiben. Cannabinoide und Terpene werden zerstört, wenn Cannabis in einem Ofen auf Temperaturen über 150 Grad Celsius erhitzt wird. Die Infusion von Cannabisblüten mit Butter, Öl oder etwas anderem erzeugt nicht die gewünschte psychoaktive Wirkung.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Decarboxylierung nicht notwendig ist für Cannabisprodukte, die topisch verwendet werden, oder für solche, die zu Konzentraten weiterverarbeitet werden, wie Öl oder Wachs. In diesen Fällen werden die Rohsubstanzen während der Verarbeitungsschritte aktiviert. Wenn das Cannabis in Esswaren verwendet werden soll, ist es außerdem wichtig, die Rezeptur zu berücksichtigen und zu überlegen, wie viel Hitze beim Kochen angewendet wird. Die Decarboxylierung kann je nach Rezeptur vor oder während des Kochvorgangs erfolgen.